Sie trügen mit ihren pauschalen Äußerungen zu einer aggressiven Stimmung gegen Migranten und Muslime bei, sagte er dem "Darmstädter Echo" (Donnerstagsausgabe). Deutschland sei gerade dabei, sich als Zuwanderungsland neu zu bestimmen. Dies könne allerdings nur gelingen, wenn die Sozialpolitik und die Sorge, dass das Land sozial nicht auseinander bricht, viel Aufmerksamkeit erfahre.
Der Kirchenpräsident kritisierte ein Versäumnis der Politik: Es sei im vergangenen Jahrzehnt nicht gesehen worden, dass Deutschland Zuwanderung brauche und dass diese aktiv gestaltet werden müsse. "Man hätte viel deutlicher überlegen müssen, wie man die Zuwanderer integriert und das Zusammenleben gestaltet", sagte er. Integration sei allerdings keine Einbahnstraße. Auch die aufnehmende Gesellschaft müsse sich verändern. Eine Grenze dafür setze der Grundpfeiler des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nicht verhandelbar."
Für den kommenden Montag gibt es erstmals einen Aufruf zu einer "Pegida"-Kundgebung in Frankfurt am Main. Zeitgleich haben das Römerbergbündnis aus Kirchen, Jüdischer Gemeinde, Parteien, Gewerkschaften und Migrantenorganisationen zu einer Gegenkundgebung aufgerufen.