"Wir sollten Gesprächskontakte zu solchen Menschen knüpfen, ohne 'Pegida' eine Bühne zu bieten", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Unsere Kirchengemeinden vor Ort sollten zum Beispiel ansprechbar sein für Menschen, die in ihrem Wohnumfeld Fremdheitsgefühle entwickeln." Es gehe darum, wirklich zu verstehen, was sie bewegt.
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"Es ist zu wenig, wenn wir nur politisch korrekte Positionen zu Integrationsfragen formulieren", sagte Rekowski, der seit zwei Jahren an der Spitze der zweitgrößten deutschen Landeskirche steht. "In den gesinnungshomogenen Gruppen sind wir uns sehr schnell einig, wie man zu denken hat", gab der 56-Jährige zu bedenken. "Damit geben wir aber auch Menschen, die Unsicherheit und Fremdheitsgefühle verspüren, das Gefühl, dass sie 'nicht auf Linie sind' und dass wir kein Ohr für sie haben."
Entschieden widersprechen müsse man aber den "Pegida"-Veranstaltern, die "teils begabte Rattenfänger" seien, unterstrich der rheinische Präses am Rande der Landessynode in Bad Neuenahr. "Sie wollen diese Gesellschaft aufmischen und machen Stimmung gegen Muslime und Flüchtlinge." Einzelne oder Gruppierungen würden in menschenverachtender Weise herabgesetzt und für die Übel dieser Welt verantwortlich gemacht. Eine solche Haltung könnten Christen nicht vertreten, auch wenn es vermutlich so sei, "dass auch Christen an diesen Demonstrationen teilnehmen", sagte Rekowski.