Details nannte er aber nicht. Damit reagierte die Regierung auf Berichte eines hochrangigen Regierungsbeamten, demzufolge Baga von den Terroristen weitgehend zerstört worden sei. Ihm zufolge wurden dabei bis zu 2.000 Bewohner getötet. Andere Quellen sprechen von mehreren hundert Toten.
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Der Distriktgouverneur von Baga nannte die Zahl von 2.000 zu hoch. Er räumte aber ein, dass Hunderte Häuser in Brand gesteckt und viele Menschen auf der Flucht getötet worden seien. Unabhängige Angaben gibt es nicht. Boko Haram hält den bisherigen Armeestützpunkt Baga und zahlreiche weitere Ortschaften der Region besetzt. Die Terroristen kontrollieren mittlerweile weite Teile des nordöstlichen Bundesstaats Borno, wo sie ihre Basis haben. Die Armee flieht immer wieder vor ihnen, so auch in Baga.
Neue Überfälle von Boko Haram wurden auch aus dem benachbarten Bundesstaat Yobe gemeldet. Flüchtlinge berichteten der nigerianischen Tageszeitung "The Guardian" von einem Überfall auf das Dorf Katarko, knapp 20 Kilometer von der Hauptstadt Damaturu entfernt. Dort hätten Terroristen von Pickup-Trucks aus 25 Menschen erschossen und mehrere Häuser angezündet. Schließlich hätten sie sich unbehelligt mit verschleppten Frauen und Kindern in einen nahen Wald zurückzogen.
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". In den vergangenen Jahren sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen getötet worden. Nach UN-Angaben sind eine Million Menschen auf der Flucht. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.