EU-Kommission will Kampf gegen Schlepper verstärken

Foto: dpa/Icelandic Coast Guard
Das "Geisterschiff" Ezadeen vor der italienischen Küste
EU-Kommission will Kampf gegen Schlepper verstärken
Angesichts der "Geisterschiff"- und anderer Schlepper-Aktivitäten im Mittelmeer will die EU-Kommission den Kampf gegen kriminelle Organisationen verstärken.

In den kommenden Monaten werde ein Plan dazu vorgelegt werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Montag. Er sei Teil einer umfassenden Strategie zu Migrationsfragen, die EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erarbeiten lassen wolle. "Die Menschenschmuggler begeben sich auf neue Routen und greifen zu neuen Methoden", sagte die Sprecherin.

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Die Migrations-Thematik gehöre zu den zehn Prioritäten der Juncker-Kommission und werde laut einer Entscheidung vom Dezember früher behandelt als geplant, führte sie aus. Nach ihren Angaben haben die Einsatzkräfte der EU-Grenzoperation "Triton", die seit 1. November 2014 vor der italienischen Küste patrouillieren, bisher 57 mutmaßliche Menschenschmuggler verhaftet. Im selben Zeitraum brachten die Grenzschützer rund 16.000 Bootsflüchtlinge ans sichere Land.

Die italienische Küstenwache hatte in den letzten Tagen in dramatischen Rettungsaktionen zwei führerlose Frachtschiffe unter ihre Kontrolle gebracht, die auf die Küste zutrieben. Sie waren offenkundig von Schleusern im Stich gelassen worden. An Bord der "Ezadeen" und der "Blue Sky M" befanden sich insgesamt mehr als 1.000 Flüchtlinge, die meisten von ihnen aus Syrien.

In beiden Fällen seien auch "Triton"-Kräfte an der Rettung beteiligt gewesen, unterstrich ein Sprecher der EU-Kommission am Montag. Der "Triton"-Einsatz wird seit Monaten von Menschenrechtlern kritisiert, weil sein Budget nur 2,9 Millionen Euro im Monat beträgt und das Einsatzgebiet vergleichsweise klein ist.