"Ich belehre nicht, ich will mit Metaphern und leichter Ironie die Seele der Männer ansprechen", sagte Kölln (37) dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Auch in der Praxis des Bremer Arbeitsmediziners, der unter anderem für ein großes Industrieunternehmen tätig ist, spielen Männer ihre gesundheitlichen Beschwerden eher herunter - selbst, wenn sich schon Krankheitssymptome zeigen. Männer gingen seltener zur Vorsorge, ernährten sich unvernünftiger als Frauen und griffen häufiger zu Alkohol und Zigaretten, sagte Kölln.
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Das bestätigt das Robert Koch-Institut Berlin mit seiner neuesten Studie zur Männergesundheit. Dort heißt es, Männer nutzten wesentlich seltener Vorsorge- und Gesundheitsförderungsangebote als Frauen. Maßnahmen fänden dann Zuspruch, wenn sie auf den Erhalt oder die Erhöhung der Leistungsfähigkeit etwa durch Bewegungsangebote zielten.
Erfolg hätten Angebote, die "einen eher instrumentellen Charakter" aufweisen, resümiert das Robert Koch-Institut. Kölln sieht das ähnlich. So kommt es, dass der Bremer vom "toten Winkel" spricht, wenn ein Patient Symptome nicht spürt, weil er sie nicht sehen kann, oder Darmkrebsvorsorge als "Rohrinspektion" bezeichnet. Wenn es um Prävention geht, formuliert er seine Botschaft mit den Worten: "Vorbeugende Instandhaltung ist besser als reparieren müssen."
Kölln vergleicht eine der typisch männlichen Einstellungen zur Gesundheit mit einem Lkw-Reifen: "Der wird so weit abgefahren, bis er schließlich platzt, obwohl der Lkw-Fahrer genau weiß, wie groß die Gefahren sind, die damit für ihn selbst und für andere verbunden sind."