"Die Organspenden im Bundesgebiet sind auch in diesem Jahr leicht zurückgegangen", sagt der Professor der "Neuen Presse" in Hannover (Montagsausgabe). Haverich glaubt aber auch: "Die Talsohle ist erreicht."
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In unzähligen Veranstaltungen hätten er und seine Kollegen versucht, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen, erklärte der Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie an der Hochschule. Dabei habe er die Erfahrung gemacht, dass man am besten die Betroffenen zu Wort kommen lässt. "Ich kann noch so viel reden, aber wenn ein Patient erzählt, wie ihm ein Spenderorgan das Leben gerettet hat, dann wird es sehr emotional." Bundesweit ist die Zahl der Organspenden der Zeitung zufolge seit 2010 um etwa ein Drittel gesunken.
Nach Einschätzung Haverichs haben die Unregelmäßigkeiten im Umgang mit Spenderorganen auch das Vertrauen bei Medizinern beschädigt: "Die Ärzte sind kritischer geworden, die Meldungen aus den Krankenhäusern sind zurückgegangen." Dabei seien die Rahmenbedingungen besser geworden. Es gebe jetzt mehr Transplantationsbeauftragte in den Kliniken, und auch die Vergütung der Krankenkassen für die Meldung eines Spenderorgans sei besser geworden. 2012 und danach waren Manipulationen bei Organtransplantationen in Göttingen und in weiteren Universitätskliniken bekanntgeworden.