Briefkasten von KZ-Gedenkstätte gesprengt

Briefkasten von KZ-Gedenkstätte gesprengt
Unbekannte Täter haben mit Silvesterböllern den Briefkasten der KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge in Sachsen-Anhalt gesprengt. Ein politisches Motiv könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Halberstadt dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Tat wurde am Samstag gemeldet. Der genaue Tatzeitpunkt ist unbekannt.Die Gedenkstätte war in jüngster Zeit mehrfach Ziel mutwilliger Zerstörungen geworden. Allein der Briefkasten wurde bereits zum dritten Mal gesprengt. Anfang Dezember walzten Unbekannte mit einer Planierraupe über das Gelände der Gedenkstätte, drückten dabei ein Tor ein und rissen einen Teil der Umzäunung nieder.

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In Langenstein-Zwieberge befand sich seit April 1944 ein Außenlager des KZ Buchenwald. Bis zur Befreiung durch US-Truppen ein Jahr später wurden hier über 7.000 Häftlinge aus 23 Ländern zur Arbeit an einem Stollensystem für die NS-Rüstungsproduktion gezwungen. 2.000 von ihnen starben im Lager, 2.500 weitere kamen bei Todesmärschen ums Leben.

Erst im November war an der KZ-Gedenkstätte im bayerischen Dachau ein Tor mit dem historischen Schriftzug "Arbeit macht frei" entwendet worden. Die Tat hatte international für Aufsehen gesorgt. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Bereits vor fünf Jahren war das Eingangstor des ehemaligen KZ Auschwitz in Polen im Auftrag eines Rechtsextremen entwendet worden.