Man müsse den Demonstranten klarmachen, dass es sich bei den Flüchtlingen nicht um Fanatiker handele, sondern um gefolterte, schwer traumatisierte Kriegsopfer, sagte Gerd Müller der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). In Syrien entscheide sich zur Zeit, ob elf Millionen Flüchtlinge den Winter überleben. Dies seien keine Terroristen.
Der CSU-Politiker verglich die Situation der Flüchtlinge mit der Weihnachtsgeschichte, insbesondere der Herbergssuche, vor mehr als 2.000 Jahren. "Sie klopften an, aber sie werden nicht hereingelassen." Müller plädierte dafür, "Flüchtlinge in Wohngebieten willkommen zu heißen". Große Heime am Rande der Städte verhinderten Integration.
Proteste auch in Bonn und Würzburg geplant
Der CSU-Politiker unterstrich, dass er kein Verständnis für die anti-islamische Protestbewegung "Patriotischer Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) habe. Müller warnte jedoch vor einer Ausgrenzung der Demonstranten. Das stärke solche Bewegungen nur, sagte der Entwicklungsminister. "Jeder hat das Recht zu demonstrieren. Ob uns das nun gefällt oder nicht."
Am Abend wollen "Pegida"-Anhänger erneut in Dresden demonstrieren. Auch in anderen Städten, darunter Bonn und Würzburg, sind Proteste geplant. Zuletzt hatten sich in Dresden 15.000 Menschen an den Protesten beteiligt.