Die Abgeordneten des Landtags in Mainz beschlossen am Mittwoch einstimmig eine Änderung des Heilberufsgesetzes. Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) sprach von einem "historischen Moment". Die rheinland-pfälzische Pflegekammer soll ihre Arbeit voraussichtlich im Jahr 2016 aufnehmen, von der Reform erhoffen sich die Befürworter ein besseres Image für den Pflegeberuf.
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Die Pflegekammer soll unter anderem verbindliche Berufsstandards und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse festlegen. Die Mitgliedschaft wird für alle Pflegekräfte im Land verpflichtend. Der Gesetzesänderung war eine langwierige öffentliche Diskussion vorausgegangen. Ausschlaggebend für die Landesregierung war, dass sich bei einer landesweiten Umfrage unter den rund 40.000 Pflegefachkräften eine deutliche Mehrheit für die Kammer ausgesprochen hatte.
Im Gegensatz zu den anderen, in Kammern organisierten Berufsgruppen sind die meisten Alten- und Krankenpfleger allerdings nicht selbstständig tätig, sondern angestellt. Die Arbeitgeber fordern daher ein Mitspracherecht bei Themen wie Fortbildungen. Einige andere Bundesländer, darunter Schleswig-Holstein und Niedersachsen, wollen ebenfalls eine Berufskammer für Pflegekräfte einrichten.