Kirche: Dialog mit "Pegida"-Mitläufern in Dresden

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Kirche: Dialog mit "Pegida"-Mitläufern in Dresden
Es gibt das Gesprächsangebot an "Pegida"-Sympathisanten. Die Evangelische Kirche in Dresden will in regelmäßigen Diskussionforen gemeinsam mit ihren Mitstreitern des Bündnisses "Dresden für alle" eine Anlaufstelle für sich ängstigende Bürger bieten.
17.12.2014
evangelisch.de
Lilith Becker

Der Dresdener Superintendent Christian Behr weiß, dass es schwierig wird: "Sie sollen ja nicht reden." Die "Pegida"-Anführer hatten ihren Mitdemonstranten nahegelegt sowohl mit Medien als auch mit anderen Andersdenkenden nicht zu sprechen. "Aber wir erhalten unsere Einladung aufrecht", sagt Christian Behr. Die Einladung zum Gespräch über die Ängste steht: in verschiedenen Dresdender Gemeinden sind Flüchtlingsunterkünfte geplant. Stadt und Kirchen wollen darüber aufklären, was das für die Anwohner wirklich bedeutet. Ob es überhaupt etwas bedeutet?

Auch andere Themen soll es geben. "Wir wollen Vorurteile und Ängste abbauen", kündigt Christian Behr an. Die Evangelische Kirche in Dresden ist im Bündnis "Dresden für alle" engagiert. "Das macht es natürlich ein bisschen schwerer für uns mit den Demonstranten der "Pegida" ins Gespräch zu kommen", sagt Christian Behr, denn man werde als Gegner betrachtet. "Wir wollen aber nun im Dialog den Ängsten etwas entgegensetzen." Positive Aufklärung über Fakten nämlich.

"Wutbürger" zum Dialog bringen

In Dresden waren am Montagabend 15.000 Anhänger der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" ("Pegida") auf die Straße gegangen. Auch in anderen deutschen Städten finden seit einigen Wochen anti-islamische Kundgebungen statt. Die Gegendemonstrationen fielen am vergangenen Montag hingegen zahlenmäßig etwas kleiner aus, als die Wochen zuvor.

"Stattdessen haben wir ein Friedensgebet in der Kreuzkirche veranstaltet und sind danach zum Theaterplatz gezogen", nur Gegendemonstrationen reichten nicht aus, weitere Aktionen und Angebote werden, laut Behr, am Mittwochabend im Kreis der Unterstützer von "Dresden für alle" besprochen.

Christian Behr möchte die Menschen nun erreichen und ihnen nicht nur sagen, dass ihre Ängste unbegründet sind. "Aber zur Diskussion tragen, kann ich niemanden", er hofft stattdessen, dass die vermehrten Gesprächsforen wenigstens aus einigen "Wutbürgern" wieder nachdenkliche, gesprächsbereite Dialogpartner machen.