Filmkritik: "Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal"

Kinostart "Nachts im Museum - Das Geheimnisvolle Grabmal"
Foto: dpa/20th Century Fox
Ben Stiller als Larry Daley (r), Robin Williams als Teddy Roosevelt und andere Schauspieler in einer Szene des Kinofilms "Nachts im Museum - Das Geheimnisvolle Grabmal".
Filmkritik: "Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal"
Im Museum ist die Hölle los - Im dritten Teil von "Nachts im Museum" verschlägt es Ben Stiller nach London.
17.12.2014
epd
Frank Schnelle

Zum dritten Mal muss Ben Stiller als Nachtwächter ran: In "Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal" hüpft er über den großen Teich und macht das British Museum in London unsicher. Auf den ersten Blick erscheint das Potenzial dieser Film-Reihe beinah unerschöpflich. Grandiose Kulturstätten mit vielfältigen Exponaten gibt es schließlich mehr als genug, und so spräche nichts dagegen, den von Ben Stiller gespielten Wachmann Larry Daley auf einer Weltreise durch viele weitere Museumsnächte zu begleiten. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber doch die Frage, wie abwechslungsreich so ein Konzept eigentlich sein kann. Welche Geschichten haben die reanimierten Ausstellungsstücke noch zu erzählen? Und wie spannend ist es wirklich, ihrem stets bemühten Hüter bei der Arbeit zuzuschauen?

Solche Fragen haben sich nach dem nicht ganz so überwältigenden Erfolg des zweiten Teils womöglich auch die Produzenten gestellt - und sich für Folge drei immerhin fünf Jahre Zeit gelassen. Das Ergebnis folgt allen bekannten Regeln der Hollywoodkonvention, es erweitert das Personal, steigert den tricktechnischen Aufwand und verlagert die Handlung an einen neuen Schauplatz.

Doch bevor Larry gen Europa aufbrechen darf, um das "Leben" seiner historischen Freunde zu retten, leiht sich der wiederum von Shawn Levy inszenierte Film für seinen Prolog ein paar Bilder bei "Indiana Jones" aus und veranstaltet im New Yorker Naturkundemuseum, dem Schauplatz des Originals, ein mächtiges Spezialeffekt-Spektakel. Larry, wird da wenig glaubwürdig behauptet, organisiert jetzt die PR-Events des Museums und setzt dabei Dinos, Äffchen und Vandalen als Hauptattraktionen ein.

Das Spektakel endet mit einer Bruchlandung, Larrys Boss McPhee (Ricky Gervais) wird gefeuert, und außerdem setzt die magische Tafel von Ahkmenrah, die für die ganze Museumsmagie verantwortlich ist, allmählich Patina an. Oder besser gesagt: eine giftgrüne Moosschicht, die dem Zauber ein Ende zu machen droht. Larry kombiniert messerscharf, dass nur Ahkmenrahs königliche Eltern das Unheil abwenden können. Und die sind im British Museum ausgestellt, wohin Larry von einigen seiner alten Mitstreiter begleitet wird.

Schmerzhaftes Wiedersehen mit Robin Williams

Nach New York und Washington ist dieses Mal also London an der Reihe, und die dünne Story ist dabei mehr noch als in den beiden Vorgängern bloß Vorwand für eine mal mehr, mal weniger geglückte Nummernrevue, in der sich äußerst verschiedene Humorstrategien aneinander reihen. Nicht so lustig ist die Idee, Larry einen Neandertalerdoppelgänger an die Seite zu stellen, der den Nachtwächter für seinen Vater hält. Und Rebel Wilson (als britische Security) ist mit ihrer immergleichen Brachialnummer auch keine Bereicherung. Dan Stevens hingegen hat als nassforscher, aber ahnungsloser Lancelot die Lacher ebenso auf seiner Seite wie der selbstironische Hugh Jackman bei einem köstlichen Cameo.

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Insgesamt plätschert das Ganze recht harmlos und uninspiriert vor sich hin, und es ist beinah schmerzhaft, Robin Williams noch einmal in einer seiner weniger bemerkenswerten Rollen zu sehen. Und auch von Mickey Rooney, der ein letztes Mal grantig drauflosschimpfen darf, müssen wir uns hier für immer verabschieden.

USA/GB 2014. Regie: Shawn Levy. Buch: David Guion, Michael Handelman. Mit: Robin Williams, Ben Stiller, Dan Stevens, Owen Wilson, Ben Kingsley, Steve Coogan, Mickey Rooney, Rebel Wilson, Mizuo Peck.