Jugendverbände bereiten für 2017 ökumenisches Sozialwort vor

Jugendverbände bereiten für 2017 ökumenisches Sozialwort vor
Nach Ansicht katholischer und evangelischer Verbände gibt es in Deutschland zu wenig Bewusstsein für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Dem soll die Aktion im Jahr des 500. Reformationsjubiläums Abhilfe schaffen.

Erstmals wollen evangelische und katholische Jugendliche in Deutschland ein "ökumenisches Sozialwort der Jugend" erarbeiten. Die Stellungnahme solle im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht werden, teilten die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am Freitag mit. Nach Ansicht der Verbände gibt es in Deutschland zu wenig Bewusstsein für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Auch das Anfang des Jahres veröffentlichte gemeinsame Sozialwort der Kirchen greife deren Perspektiven nur unzureichend auf.

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"Kinder und Jugendliche dürfen nicht nur als Wirtschaftsobjekte und Arbeitsmarktreserve gesehen werden", sagte aej-Vorsitzender Bernd Wildermuth. Die kirchliche Jugend müsse klare Anforderungen an die Sozial- und Bildungspolitik formulieren, um ihnen die "bestmögliche Förderung und Teilhabegerechtigkeit" zu ermöglichen. BDKJ-Chefin ergänzte, der Sozialstaat müsse aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen gedacht werden. "Das erfordert nachhaltige und generationengerechte Entscheidungen."

Die Jugendverbände wollen den Angaben zufolge Anfang nächsten Jahres eine Arbeitsgruppe für das Sozialwort einsetzen. Ende 2016 sollen deren Ergebnisse bei einer gemeinsamen Konferenz beraten werden. Die aej mit Sitz in Hannover vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 1,35 Millionen jungen Menschen. Der BDKJ mit Sitz in Düsseldorf ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und Organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern.