Italien rettet 2014 mehr als 160.000 Bootsflüchtlinge

Italien rettet 2014 mehr als 160.000 Bootsflüchtlinge
Damit barg das Land fast viermal so viele Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer wie noch ein Jahr zuvor. Die größte Gruppe der Geretteten waren Syrer. Oft stellen Schlepper den Flüchtlingen kaum seetaugliche Boote zur Verfügung.

Italien hat nach Angaben einer Hilfsorganisation von Januar bis Ende November 2014 rund viermal so viele Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet wie im gesamten Jahr zuvor. Bislang hätten die Italiener in diesem Jahr mehr als 163.000 Menschen auf See geborgen, teilte die Internationale Organisation für Migration am Freitag in Genf mit.

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Im Jahr 2013 seien es 43.000 gerettete Bootsflüchtlinge gewesen, erklärte die Organisation. Mehr als 3.500 Bootsflüchtlinge seien auf den Seerouten rund um Afrika in diesem Jahr gestorben, davon die meisten im Mittelmeer.

Fast 40.000 der von Italien Geborgenen seien Syrer, die vor der Gewalt in ihrem Land geflohen seien. Die zweitgrößte Gruppe seien die mehr als 34.000 Eritreer, die vor der Diktatur in ihrer Heimat flüchteten, hieß es. Zudem seien 2014 mehr als 5.700 Palästinenser und fast 4.400 Menschen aus Bangladesch über das Mittelmeer nach Italien gelangt.

Nach Recherchen der Internationalen Organisation für Migration müssen syrische Flüchtlinge, die von der Türkei aus nach Italien wollen, für einen Boots-Platz bis zu 6.000 US-Dollar an Schlepperbanden zahlen. Die Schmuggler stellten nur sehr schlecht ausgerüstete Boote bereit, die kaum seetüchtig sind.

Die Seenotrettung im Mittelmeer hatte mit der Operation "Mare Nostrum" in italienischen Händen gelegen. Anfang November wurde sie durch die umstrittene EU-Aktion "Triton" abgelöst, die aber nur beschränkt in Seenotrettungen eingreift und wesentlich weniger Ressourcen hat.