Bei einem Festgottesdienst am Samstag erinnerte Sachsens evangelischer Landesbischof Jochen Bohl an die friedliche Revolution vor 25 Jahren. Heute lebten auch die Menschen in Ostdeutschland "in einer demokratischen Gesellschaft, in der die Bürgerrechte garantiert sind", sagte Bohl in seiner Predigt.
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Mit Blick auf internationale Krisen wie in Syrien, dem Irak, im Nahen Osten oder der Ostukraine betonte der Bischof, dass jedoch auch unübersehbar sei, "wie sehr wir in einer Risikogesellschaft leben". Bohl sagte: "Besonnenes Handeln nach dem Maß weltlicher Erkenntnis ist notwendig, um den Frieden zu bewahren."
An den Festgottesdienst in der Nikolaikirche sollte ein Empfang und ein Adventskonzert anschließen. Bis zum Nikolaustag 2015 sind unter dem Motto "Suchet der Stadt Bestes" zahlreiche weitere Veranstaltungen und Gottesdienste geplant.
Große Bekanntheit erlangte das Gotteshaus insbesondere durch die Friedensgebete, die seit 1982 in der Kirche stattfanden. Sie bereiteten den Weg für die Montagsdemonstrationen 1989, die ein wichtiger Baustein für die friedliche Revolution in der DDR waren.
Leipzig erhielt um 1165 Stadtrecht. Aus dieser Zeit stammt den Angaben zufolge auch der Bau der Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai als romanische Basilika. Das erhaltene Westwerk der Kirche gilt als das älteste bauliche Zeugnis der Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche oft umgestaltet, im 15. und 16. Jahrhundert erfolgte der Umbau zur dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Innenraum im frühklassizistischen Stil gestaltet.