Fartuun Adan habe sich über viele Jahre hinweg und mit Beharrlichkeit in ihrer Heimat für die Frauen eingesetzt, teilte die SPD-nahe Stiftung zur Begründung mit. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, würdigte Fartuun Adan und ihre Mitstreiter. "Gegen Verachtung, Ignoranz und Gewalt, kämpfen sie für die Rechte der Frauen", sagte er in seiner Laudatio laut Redemanuskript. Ihre Arbeit sei ein Hoffnungszeichen für die Schwächsten Somalias. "Sie schaffen Hoffnung und schaffen Zukunft", sagte Strässer.
Die 45-Jährige Somalierin leitet ein Menschenrechtszentrum in Mogadischu, das nach ihrem 1996 ermordeten Ehemann Elman Ali Ahmed benannt ist und Jugendlichen eine Perspektive geben will. Außerdem steht sie an der Spitze der Frauenrechtsorganisation "Sister Somalia", die Opfer sexueller Gewalt unterstützt. Damit ist sie den Islamisten der Al-Shabaab-Miliz, die das Land terrorisieren, ein Dorn im Auge.
Rechte der Frauen werden in Somalie mit Füßen getreten
Im Bürgerkriegsland Somalia werden die Rechte der Frauen mit Füßen getreten. Dennoch will die Ebert-Stiftung Frauen nicht nur als Opfer sehen, sondern als aktive Gesellschaftsmitglieder, die einen Beitrag leisten für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Seit 2012 hat Somalia wieder eine international anerkannte Regierung, doch die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz kontrolliert weite Teile des Landes. Der Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stifung wird seit 1994 an Personen und Organisationen verliehen. Zu früheren Preisträgern gehören die pakistanische Journalistenvereinigung TUJ, die mexikanische Aktivistin für Hausangestelltenrechte, Marcelina Bautista Bautista, die weißrussische Journalistin Zhanna Litvina und das Internationale Völkermord-Tribunal zu Ruanda.