Demnach arbeiten 59 Prozent der Beschäftigten länger als vereinbart. 62 Prozent seien mehr als 40 Stunden in der Woche auf Arbeit, "aber nur für 42 Prozent ist das auch die vertragliche vereinbarte Arbeitszeit", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann bei der Vorstellung der repräsentativen Umfrage. Er warnte vor den Folgen von Mehrarbeit wie Burn-out. Laut der Untersuchung arbeitet knapp jeder Dritte, der Überstunden schieben muss, bis zu fünf Wochenstunden länger, 15 Prozent zwischen sechs und zehn Stunden und neun Prozent mehr als zehn Stunden. Die meisten Überstunden werden laut der Untersuchung in den Branchen Ver- und Entsorgung, Information und Kommunikation geleistet. Jeder vierte Befragte gab ab, dass er sich bei der Arbeit "sehr häufig" gehetzt fühlt oder unter Zeitdruck steht. Bei 31 Prozent kommt das "oft" vor.
###mehr-artikel###Nach den Worten von IG-Metall-Vize Jörg Hofmann arbeitet jeder zweite Mann mehr als 40 Stunden in der Woche. Vier von fünf dieser Beschäftigten wollten ihre Arbeitszeiten reduzieren. "Aus dieser Gruppe will jeder Dritte eine Arbeitszeit unter 35 Stunden", sagte Hofmann. Zugleich fordere eine große Zahl von Beschäftigten in Teilzeit, darunter seien überwiegend Frauen, eine Aufstockung der Arbeitszeiten. "Jeder Dritte mit einer Arbeitszeit unter 20 Stunden will länger arbeiten", erklärte Hofmann. DGB-Chef Hoffmann sprach sich abermals für eine Anti-Stressverordnung und mehr Personal beim Amt für Arbeitsschutz aus. Gleichzeitig sieht Hoffmann aber auch die Arbeitgeber in der Pflicht. Nach der Umfrage denken 40 Prozent der Beschäftigen, dass ihre Vorgesetzten die Arbeit schlecht planen oder Mitarbeiter nicht rechtzeitig informieren.