Dies geschehe in der Regel mit Wissen der Geschäftsleitung, heißt es im ersten Bericht zur Auslandsbestechung, den die OECD am Dienstag in Berlin und Paris veröffentlichte. Grundlage ist die Auswertung von mehr als 400 Fällen, in denen seit 1999 wegen Bestechung ausländischer Amtsträger ermittelt wurde. Im Durchschnitt wurden laut OECD-Bericht 14 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld gezahlt. Die Adressaten waren eher in wohlhabenderen Staaten als in Entwicklungsländern zu finden. Die untersuchten Fälle stellen nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aber nur die Spitze des Eisbergs dar. OECD-Generalsekretär Angel Gurría forderte schärfere Kontrollen und Strafen.
Im Februar 1999 war die OECD-Konvention gegen Korruption in Kraft getreten. Das Abkommen verpflichtet die Vertragsstaaten, die Bestechung ausländischer Amtsträger unter Strafe zu stellen. Der Konvention sind alle 34 OECD-Mitglieder, darunter Deutschland, beigetreten - außerdem Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Kolumbien, Lettland, Russland und Südafrika.