Mexikaner demonstrieren in rund 60 Städten Mexikos

Foto: dpa/Mario Guzman
Mexikaner demonstrieren in rund 60 Städten Mexikos
Mit einer neuen Protestwelle haben Demonstranten in Mexiko ihrer Wut über den mutmaßlichen Mord an 43 Studenten Ausdruck verliehen.

In etwa 60 Städten gingen Zehntausende Menschen am Montag (Ortszeit) gegen die Macht der Drogenkartelle auf die Straße, wie die Zeitung "La Jornada" berichtete. In Mexiko-Stadt führten die Eltern der seit mehr als zwei Monaten vermissten Studenten eine Demonstration von mehreren Tausend Teilnehmern zum Stadtzentrum an. In Oaxaca blockierten Demonstranten den Zugang zum internationalen Flughafen.

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In der Hauptstadt des Bundesstaates Guerrero, Chilpancingo, gingen rund 5.000 Studenten, Lehrer und Gewerkschafter auf die Straße. Sie hielten Fotos der 43 vermissten jungen Leute hoch. Aus Angst vor Ausschreitungen waren die Geschäfte im Stadtzentrum geschlossen.

Die Lehramtsstudenten waren am 26. September nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei in der Stadt Iguala in Guerrero verschleppt und von korrupten Polizisten an die Mitglieder der Drogenbande "Guerreros Unidos" übergeben worden.

Die Demonstranten hatten sich über soziale Netzwerke organisiert. Sie werfen Mexikos Präsidenten Enrique Peña Nieto Versagen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen vor und verlangten seinen Rücktritt. Peña Nieto hatte auf den Tag genau vor zwei Jahren sein Amt mit dem Versprechen angetreten, die Macht der Drogenkartelle zu brechen.

Dem Präsidenten gelangen zwar einige spektakuläre Festnahmen. Der Einfluss der Mafia vor allem auf die Lokalpolitik blieb aber bestehen. Jüngst hatte Peña Nieto eine Polizei- und Justizreform angekündigt. Das neue Gesetz soll die Korruption im Sicherheitsapparat bekämpfen.