"Ebola hat die Länder vollkommen im Griff", sagte Lindner am Montag bei einer Fachveranstaltung des "Bündnisses Entwicklung Hilft" in Berlin. Angesichts der brachliegenden Wirtschaft gebe es vor allem für die Jugend kaum Perspektiven. Lindner sprach sich daher für langfristige Hilfen für Liberia, Guinea und Sierra Leone aus. "Trotz der Not, die die Staaten haben, müssen Strukturen vor Ort geschaffen werden", sagte der Sonderbeauftragte. Dazu gehörten funktionierende Verwaltungsstrukturen, die Energieversorgung aber auch der Wiederaufbau eines Gesundheitssystems. Am Samstag will Lindner erneut in die Region reisen. Es ist der dritte Besuch des Sonderbeauftragten seit Amtsantritt im Oktober.
Lindner wies zudem Kritik an der deutschen Ebola-Hilfe zurück. "Die WHO, die EU, die Mitgliedsstaaten - wir kamen alle spät", sagte der Sonderbeauftragte. Eine derartige Epidemie habe es zuvor nicht gegeben. Man betrete Neuland. Lindner zufolge soll die langfristige Unterstützung für die Ebola-Staaten auch auf die Agenda des G7-Gipfels im Juni 2015 auf Schloss Elmau in Bayern. Das "Bündnis Entwicklung Hilft" ist ein Zusammenschluss von sieben Hilfswerken. Dazu gehören "Brot für die Welt", die Christoffel-Blindenmission, die Kindernothilfe, medico international, Misereor, terre des hommes und die Welthungerhilfe. Insgesamt fördert das Bündnis weltweit mehr als 5.100 Projekte.