Müller fordert Rettung von Boots-Flüchtlingen im Mittelmeer

Müller fordert Rettung von Boots-Flüchtlingen im Mittelmeer
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat eine "wirkungsvolle Anschlussregelung" für das ausgelaufene Programm "Mare Nostrum" gefordert, mit dessen Hilfe ein Jahr lang Boots-Flüchtlinge aus dem Mittelmeer geborgen worden waren.

Es gehe um neun Millionen Euro pro Monat, die Tausende von Menschen retteten, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). "Es darf nicht am Geld scheitern."

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Müller kündigte an, beim bevorstehenden Europäischen Entwicklungsrat auf Konsequenzen zu drängen. Das Mittelmeer dürfe nicht zu einem großen Friedhof werden. "Wir dürfen die Scheinwerfer der Rettungsboote nicht ausstellen, damit wir die Ertrinkenden nicht sehen." Nach UN-Angaben sind allein seit Jahresbeginn im Mittelmeer mindestens 2.500 Flüchtlinge ertrunken.

Der Minister forderte eine gemeinsame EU-Flüchtlingspolitik auch für jene Länder in Nordafrika, in denen die Boots-Flüchtlinge ihre Flucht über das Mittelmeer starten. Nötig sei europaweit eine Milliarde Euro, um die Fluchtländer zu stabilisieren. Das Geld sei da, es müsse nur umgeschichtet werden. "Es ist ein bescheidener Betrag im Vergleich zu dem 300 Milliarden Euro schweren EU-Investitionsprogramm zur Belebung der Konjunktur", sagte Müller.