Hannoverscher Landesbischof kritisiert Bremer Privat-Bestattungen

Hannoverscher Landesbischof kritisiert Bremer Privat-Bestattungen
Landesbischof Ralf Meister warnte vor einem falschen Autonomie-Verständnis. Bremen hatte kürzlich beschlossen, dass die Asche von Verstorbenen unter bestimmten Bedingungen künftig auch auf öffentlichen Flächen vertreut werden darf.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat das neue Bestattungsgesetz im Nachbarland Bremen kritisiert. Dort hatte die Bürgerschaft im November beschlossen, dass die Asche Verstorbener künftig in privaten Gärten verstreut werden darf. "Wir sehen die Gesetzgebung in Bremen mit Sorge, sie zeigt eine Verdrängung von Tod und Trauer in die private Sphäre", sagte der evangelische Bischof am Donnerstag vor der Landessynode in Hannover. "Zugleich haben wir Sorge, dass Kostengründe ausschlaggebend werden können für eine solche Verdrängung der Erinnerung."

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Bremen ist mit der Lockerung des bundesweiten Friedhofszwanges bei Bestattungen Vorreiter in Deutschland. Mit einer Sondergenehmigung der Behörde soll das Verstreuen der Asche dort ab Anfang kommenden Jahres auch auf öffentlichen Flächen und in Parks möglich sein. Dazu muss der ausdrückliche Wille des Verstorbenen schriftlich festgehalten werden.

Meister warnte vor einem falschen Autonomie-Verständnis. Ein Gedenken müsse neben den Bedürfnissen des Einzelnen auch die der Gesellschaft und der Hinterbliebenen einbeziehen. Es sei gefährlich, wenn kulturelle Traditionen mit Verweis auf die Selbstbestimmung vernichtet würden. "Friedhöfe sind kulturell wertvolle Orte", sagte der Bischof.