Merkel für zentrale Rolle Deutschlands in Entwicklungspolitik

Merkel für zentrale Rolle Deutschlands in Entwicklungspolitik
Die internationale Glaubwürdigkeit der Bundesregierung hänge auch davon ab, ob nachhaltige Ziele im eigenen Land gelebt werden, betonte Merkel. Deutschland übernimmt 2015 den Vorsitz der G-7-Präsidentschaft.

Deutschland sollte nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine zentrale Rolle bei der Fortschreibung der Millenniumsentwicklungsziele spielen. Nach der deutschen Einheit, dem Glück, das Deutschland erlebt habe, habe man die Pflicht etwas zurückzugeben, sagte Merkel am Montag beim Zukunftsforum Eine Welt in Berlin.

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Die Kanzlerin sprach sich für eine "globale Partnerschaft aus, die sich im Alltag auf möglichst viele Menschen auswirkt". Dieser Ansatz solle sowohl die Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch verbessern, als auch die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in Megacities.

Deutschland übernimmt 2015 den Vorsitz der G-7-Präsidentschaft. Die internationale Glaubwürdigkeit der Bundesregierung hänge auch davon ab, ob nachhaltige Ziele im eigenen Land gelebt werden, betonte Merkel. Entwicklungsziele dürften nicht zu kurz kommen.

Die Kanzlerin bekam von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) eine Zukunftscharta überreicht. Das Dokument wurde im Dialog mit Bürgern und Bürgerinitiativen erstellt. "Wir sind die erste Generation, die den Planeten an den Rand der Apokalypse führen kann", sagte Müller. Doch es gebe Lösungen, die die Charta aufliste. "Die Welt braucht Zukunft, die Welt braucht Werte für globales Wirtschaften und Handeln."

Die Charta soll zur Formulierung der Nachhaltigkeitsziele der Staatengemeinschaft beitragen. Der Zielkatalog wird zurzeit im Rahmen der Vereinten Nationen erarbeitet. Er soll 2015 an die Millenniumsentwicklungsziele zur Bekämpfung von Hunger und Armut anschließen.

Zu der Veranstaltung hatten sich etwa 3.000 Menschen angemeldet, darunter Vertreter von rund 100 Entwicklungs- oder Umweltorganisationen sowie 20 Botschafter unter anderem aus afrikanischen und asiatischen Ländern. Auf der Konferenz wurden globale Themen wie Gesundheit, Hunger, Klimawandel, Armut und Menschenrechte diskutiert.