Anscheinend unterschrieb Jammeh das Gesetz bereits am 9. Oktober, ohne es jedoch publik zu machen. Das Parlament hatte die Regelung, eine Verschärfung eines bereits vorhandenen Homosexualitätsverbots, bereits im August angenommen und internationale Kritik ausgelöst. Als Fälle "schwerer Homosexualität" werden unter anderem wiederholter gleichgeschlechtlicher Sex und Geschlechtsverkehr von Homosexuellen, bei dem mindestens ein Partner HIV-Positiv ist eingestuft.
###mehr-artikel###Amnesty International berichtete, dass in Gambia Menschen bei Razzien verhaftet würden, die unter der Drohung, vergewaltigt zu werden, gestehen müssten homosexuell zu sein. Mindestens fünf Männer und drei Frauen seien zwischen dem 7. und 13. November festgenommen worden. Sie seien wegen des Verdachts der Homosexualität zum Hauptquartier des Geheimdienstes NIA gebracht und gefoltert worden. Die Frauen seien freigelassen worden, gegen sie werde jedoch weiter ermittelt. Die Männer würden weiter festgehalten, ohne mit der Außenwelt in Kontakt treten zu können.
Homosexuelle werden systematisch unterdrückt
###mehr-links###Jammeh hat Homosexuelle in der Vergangenheit immer wieder verunglimpft und sie als Ungeziefer bezeichnet, die aggressiv bekämpft werden müssten. 2008 empfahl er Schwulen und Lesben, das Land zu verlassen oder sie riskierten, enthauptet zu werden. Jammeh hatte sich 1994 an die Macht geputscht. Seitdem ließ sich der 49-Jährige mehrmals in Wahlen bestätigen. Jammeh regiert den westafrikanischen Zwergstaat in autoritärem Stil. Oppositionelle und unabhängige Journalisten werden verfolgt und willkürlich eingesperrt.
In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Regierungen in Afrika Gesetze erlassen, die die Rechte von Homosexuellen einschränken. Damit kommen sie vor allem den Wünschen evangelikaler Gruppen nach, deren große Anhängerschaft als wichtige Wählergruppe gilt.