Die Botschafter der 28 EU-Staaten nahmen am Freitag in Brüssel einstimmig einen Gesetzentwurf dazu an. Damit steht den neuen Regeln nun nichts mehr im Weg, obgleich die EU-Kommission in letzter Minute noch Bedenken angemeldet hatte. Das Gesetz sieht vor, dass jeder Europäer im Jahr 2019 durchschnittlich nur noch 90 Einwegtüten pro Jahr verbraucht.
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Im Jahr 2025 soll der Verbrauch sogar nur noch bei 40 Tüten pro Kopf liegen. Als "Einwegtüten" gelten dabei Beutel mit einer Wanddicke von weniger als 0,05 Millimetern. Nur für hauchdünne Obst- und Gemüsetüten gelten die Regeln nicht - sie dürfen aus hygienischen Gründen weiter unbegrenzt benutzt werden.
Die EU-Kommission hatte Zweifel, ob solche konkreten Ziele nicht zu starr seien. Die 28 EU-Regierungen sehen dies jedoch anders - auch Vertreter von Ländern wie Portugal oder Polen, in denen der Tütenverbrauch derzeit erheblich höher liegt. "Wir haben jetzt die richtigen Instrumente, um den Verbrauch von Plastiktüten deutlich zu reduzieren", sagte der italienische Umweltminister Gian Luca Galletti, dessen Land gerade die rotierende EU-Präsidentschaft inne hat, im Namen aller Länder.
Staaten, die sich nicht auf das 90- und 40-Tüten-Ziel festlegen wollen, können darauf verzichten. Sie müssen dafür aber spätestens ab Anfang 2019 eine generelle Gebühr auf Plastiktüten einführen. Ansonsten haben die Länder freie Hand, ob sie die Ziele etwa über Gebühren, Informationskampagnen oder Tütenverbote erreichen wollen. Deutschland steht im EU-Vergleich bereits gut da: Die Bundesbürger nutzen im Moment etwa 70 Einwegtüten im Jahr, während der EU-Schnitt bei 175 Tüten liegt.