"Es ist lächerlich, dass die Stadt Bonn sagt, sie könne sich unser Haus nicht mehr leisten", sagte Museumsleiterin Marianne Pitzen am Donnerstag. Das Museum erwirtschafte weit mehr als die Hälfte seines Etats aus eigenen Einnahmen und Drittmitteln. Nach Sparvorschlägen der Bonner Stadtverwaltung soll dem Museum ab 2018 der jährliche Zuschuss von 120.000 Euro gestrichen werden.
Der Bonner Kulturdezernent Martin Schumacher wies darauf hin, dass sich das 3.000 Quadratmeter große Gebäude des Frauenmuseums in der Bonner Altstadt auf einem wertvollen Grundstück befinde. Es sei ein schmerzlicher Schritt, eine bewährte Kultureinrichtung aufzugeben. Allerdings müssten mit Blick auf die prekäre Haushaltslage der Stadt auch Einschnitte bei der Kultur gemacht werden. Pitzen kündigte an, für den Erhalt des Frauenmuseums zu kämpfen.
Das Frauenmuseum wurde 1981 in einem ehemaligen Kaufhaus gegründet. Das Gebäude wurde seitdem mehrfach mit Landesmitteln renoviert. Das Haus war weltweit Vorbild für zahlreiche Frauenmuseen. Die International Association of Women in Museum hat ihren Sitz im Bonner Frauenmuseum.