Die Immunschwächekrankheit solle bis zum Jahr 2030 nicht mehr wie bislang die öffentliche Gesundheit bedrohen, teilte das Hilfsprogramm UNAIDS am Dienstag in Los Angeles und in Genf mit. Allerdings werde zu diesem Zeitpunkt HIV/Aids nicht ausgerottet sein.
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UNAIDS-Exekutivdirektor Michel Sidibé veröffentlichte in der kalifornischen Metropole ein Programm gegen HIV. Demnach sollen 28 Millionen HIV-Infektionen und 21 Millionen Todesfälle bis 2030 vermieden werden. Ein Sieg über Aids sei nur durch das Investieren von mehreren Milliarden US-Dollar in Behandlungen und in die Gesundheitssysteme vor allem in armen Ländern möglich, unterstrich Sidibé.
Zunächst sollen bis zum Jahr 2020 rund 90 Prozent aller Infizierten über ihren Zustand aufgeklärt sein, davon sollen 90 Prozent lebensverlängernde antiretrovirale Medikamente erhalten. Die Mittel verhindern die Ausbreitung des HI-Virus im Körper und erhöhen die Lebenserwartung. Weiter soll bei 90 Prozent der behandelten Menschen das Virus im Körper so stark eingedämmt werden, dass ihre Immunsysteme widerstandsfähig bleiben. Ziel sei es, dass die Menschen nicht länger ansteckend seien. Bis zum Jahr 2030 sollen die drei Zielvorgaben auf 95 Prozent steigen.
Allerdings geht das Aids-Programm der Vereinten Nationen davon aus, dass sich im Jahr 2020 noch immer 500.000 Erwachsene mit dem HI-Virus infizieren werden. Bis 2030 soll diese Zahl jedoch auf 200.000 sinken.
Ende 2013 lebten laut UNAIDS rund 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Rund 2,1 Millionen Männer, Frauen und Kinder infizierten sich im vergangenen Jahr damit. Rund 1,5 Million Menschen starben 2013 an den Folgen von Aids. Die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle ist laut UNAIDS in den vergangenen Jahren gesunken.