Die westfälische Kirche erwarte mit 490 Millionen Euro rund 50 Millionen mehr als ursprünglich geschätzt, sagte Finanzdezernent Klaus Winterhoff am Dienstag vor der Landessynode in Bielefeld. Inflationsbereinigt seien die Einnahmen aber gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 1992 um ein Drittel gesunken.
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Winterhoff mahnte, weil die Finanzkraft weiter sinken werde, müsse Vorsorge getroffen werden. Dazu sollten auch Kirchenkreise und Gemeinden ihre Rücklagen verstärken. Der Finanzdezernent kündigte an, trotz Kirchensteuereinnahmen in Rekordhöhe weiter sparsam wirtschaften. Es gebe Grund zur Dankbarkeit, aber nicht zur Euphorie, sagte er. Der Rückgang der Mitgliederzahlen werde derzeit durch eine günstige wirtschaftliche Entwicklung "überkompensiert", aber das bleibe nicht so: "Erste Signale eines Konjunktureinbruches sind nicht zu übersehen."
Die aktuellen Mehreinnahmen sollen zur Hälfte in die Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte fließen, für die bereits 22 Prozent des Kirchensteueraufkommens ausgegeben werden. Insgesamt fünf Millionen Euro werden für einen möglichen Kirchentag 2019 in Dortmund und für die geplante Aufstockung des Hilfsfonds für frühere Heimkinder zurückgestellt. Der Rest der Mehreinnahmen geht überwiegend an die Gemeinden.
Für 2015 legt die westfälische Kirche ein Kirchensteueraufkommen von 455 Millionen Euro zugrunde. Der von Winterhoff eingebrachte landeskirchliche Etat für 2015 sieht Einnahmen und Ausgaben von 47,6 Millionen Euro vor. Zur Deckung dieses Haushalts werden auch Zinseinnahmen und Rücklagen eingeplant. Im Gesamthaushalt schlägt die Pfarrbesoldung als größter Ausgabeposten mit 233 Millionen Euro zu Buche.