Chibok sei wieder in Sicherheit, sagte ein Sprecher der nigerianischen Armee nach Berichten der Zeitung "Premium Times" vom Sonntag. In der Stadt im Bundesstaat Borno hatte Boko Haram im April mehr als 240 Schülerinnen aus einem Internat entführt, von den meisten fehlt weiter jede Spur. Am Donnerstag hatte die Miliz den Ort eingenommen und dabei zahlreiche Bewohner getötet.
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Boko Haram hat in den vergangenen Monaten weite Teile des Bundesstaats Borno eingenommen, auch in direkter Nachbarschaft von Chibok. Die Entführung der Schülerinnen hatte weltweit Proteste ausgelöst. Bewohner Chiboks hatten sich immer wieder beklagt, dass Militär und Polizei ihre Ortschaft nur unzureichend sicherten. Ankündigungen der Regierung von Ende Oktober über einen Waffenstillstand und der Freilassung der Mädchen erwiesen sich als falsch.
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". In den vergangenen Jahren sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen getötet worden. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.