Der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA und Whistleblower Edward Snowden erhält die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte. Snowden habe mit seinen Enthüllungen den größten geheimdienstlichen Überwachungs- und Ausspähskandal aller Zeiten aufgedeckt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Freitag in Berlin. Mit seiner Gewissens- und Lebensentscheidung habe er seine persönliche Freiheit aufs Spiel gesetzt.
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Mit Snowden werden auch die Dokumentarfilmerin Laura Poitras ("Citizenfour") und der britische Journalist Glenn Greenwald ausgezeichnet, die Snowdens Informationen veröffentlicht haben. Beide Publizisten hätten sich mit ihrer couragierten und riskanten in herausragender Weise um Demokratie, Grund- und Menschenrechte verdient gemacht, betonte die Liga.
Die Verleihung der undotierten Medaille ist für den 14. Dezember in Berlin geplant. Der im Moskauer Exil lebende Snowden wird aller Wahrscheinlichkeit nicht nach Deutschland reisen können.
Bereits im November erhält der Whistleblower den Stuttgarter Friedenspreis der Bürgeraktion "AnStifter". Snowden habe sich nicht nur um Demokratie und Rechtsstaat verdient gemacht, sondern auch einen Impuls gegeben, um "Dauerattacken auf unsere Freiheit" zu beenden, betonte die Initiative. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 23. November verliehen.