CDU-Abgeordneter Spahn fordert Burka-Verbot

Eine Burka tragende Frau
Foto: dpa/Boris Roessler
Eine Burka tragende Frau in Wiesbaden.
CDU-Abgeordneter Spahn fordert Burka-Verbot
Auch der Satz von EX-Bundespräsident Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, ist Spahn zu pauschal. Er kritisiert eine "falsch verstandene Liberalität" in Deutschland.

.Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn hat ein Burkaverbot für Deutschland gefordert. "Dass Frauen sich nur komplett verhüllt im öffentlichen Raum bewegen dürfen, kann ich nicht akzeptieren", sagte Spahn in einem Interview mit der in Hamburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit". "Burka geht gar nicht." Er kritisierte vor allem eine "falsch verstandene Liberalität" in Deutschland, aufgrund der "zu oft Rabatt auf unsere eigenen Werte" gegeben werde.

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Spahn fügte an: "Ich will kein Verständnis dafür haben müssen, dass jemand, der aus einer anderen Kultur oder Religion zu uns gekommen ist, die Rechte von Frauen, Schwulen oder Juden infrage stellt, relativiert oder im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen tritt." Mit Blick auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen sagte er: "Der Feminismus setzt sich bis zu den Quoten in den Aufsichtsräten politisch korrekt durch, aber bei Zwangsheirat, Burka und Ausgehverbot werden Frauenrechte dann auf einmal relativ."

Spahn, der im Dezember auf dem CDU-Bundesparteitag gegen Gesundheitsminister Hermann Gröhe für das Präsidium kandidieren will, kritisierte auch den Satz des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff "Der Islam gehört zu Deutschland". Diese Aussage sei ihm zu pauschal gewesen. "Wer den Koran wortwörtlich auslegt und beispielsweise die Gleichberechtigung der Frau nicht anerkennt, gehört eher nicht zu Deutschland". Es fehle "eine gemäßigte Stimme der Mitte, die das Unwohlsein vieler Menschen im Land aufgreift und artikuliert".