Füllkrug-Weitzel: Kirche in weltweiten Krisen besonders gefordert

Füllkrug-Weitzel: Kirche in weltweiten Krisen besonders gefordert
Krieg, Ebola, IS: Weltweit geraten Menschen in Not. Die Kirchen seien daher umso mehr gefordert, diese Not zu lindern, plädierte Cornelia Füllkrug-Weitzel vor der EKD-Synode.

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, sieht die Kirchen angesichts der Krisen in der Welt in besonderer Weise gefordert. Der Gedanke der Humanität werde dermaßen in Abrede gestellt, dass Kirchen und Diakonie eine zentrale Aufgabe haben, sich für das humanitäre Völkerrecht starkzumachen, sagte Füllkrug-Weitzel am Dienstag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden.

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"Wir sind Zeitzeugen einer neuen Spezies von Krieg, in der Grenzen und Akteure völlig neu erfunden werden", sagte sie in ihrem Bericht vor dem Kirchenparlament. Eine neue Kategorie humanitärer Krise sei auch die Ebola-Epidemie in Westafrika, sagte Füllkrug-Weitzel. Auch hier seien Kirchen und ihre Hilfswerke gefragt, sagte sie und verwies auf ein Projekt in den betroffenen Ländern, mit dessen Hilfe Pfarrer für den richtigen Umgang mit Verstorbenen sensibilisiert werden sollen.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie drang in seinem Jahresbericht auf eine Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung. Die medizinische Begleitung am Lebensende müsse flächendeckend zur Primärversorgung in der Bundesrepublik gehören, sagte er. Es drohe eine "dramatische Bedrohung des Selbstbestimmungsrechts" für alte und pflegebedürftige Menschen.

Lilie verwies dabei auf die aktuelle Debatte um eine Freigabe der Suizidbeihilfe durch Ärzte. Die Diakonie lehnt dies ab und fordert ein Verbot von Organisationen, die die derzeit straffreie Assistenz bei der Selbsttötung anbieten. Lilie forderte auch eine Stärkung der Suizidprävention.

Der Diakonie-Präsident unterstrich im Bericht vor der Synode zudem die Forderung nach einer menschenwürdigen Unterbringung für Flüchtlinge. Der Bund müsse mehr Verantwortung übernehmen und Kommunen unterstützen, forderte Lilie.