Im Mittelpunkt des Eröffnungsgottesdienstes, der vom ZDF live übertragen wurde, stand die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren. Die Predigt zum 9. November hielt der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und sächsische Landesbischof Jochen Bohl. In der Dresdner Kreuzkirche fand im Februar 1988 die ökumenische Versammlung statt, deren Ruf nach Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung einen starken Impuls für die friedliche Revolution in der DDR gab.
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Vor dem evangelischen Kirchenparlament, das bis Mittwoch berät, wird der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider letztmals Bericht erstatten. Der 67-jährige Theologe, die seit 2010 oberster Repräsentant der mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten ist, hatte im Sommer angekündigt, sich aus seinen Ämtern zurückzuziehen, um seiner erkrankten Frau Anne beizustehen.
Zu Beginn der Synodentagung wird Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ein Grußwort sprechen, wie die EKD mitteilte. Aus der katholischen Kirche werden der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, erwartet.
Neuer Ratsvorsitzender wird gewählt
Der Rücktritt Schneiders von der EKD-Spitze ein Jahr vor Ende seiner Amtszeit macht eine Nachwahl für den frei werdenden Platz im 15 Mitglieder zählenden Rat der EKD sowie die Neuwahl eines Ratsvorsitzenden notwendig. Der Berliner Bischof Markus Dröge (60) soll auf Vorschlag des Ratswahlausschusses den Platz im Rat einnehmen. Das 126 Mitglieder umfassende evangelische Kirchenparlament wird zusammen mit der Kirchenkonferenz, der Vertretung der 20 Landeskirchen, am Dienstag darüber entscheiden. Anschließend wählen beide Gremien auch einen neuen Ratsvorsitzenden. Dafür kann der Rat einen Vorschlag machen. Beide Wahlen erfolgen für die verbleibende Amtsperiode des Leitungsorgans, die im November 2015 endet.
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Schwerpunktthema der diesjährigen Synodentagung ist "Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft". Dazu wird neben anderen am Montag die Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche Joost, sprechen. Von der evangelischen Jahrestagung wird zudem eine Weichenstellung für eine engere Verzahnung der beiden konfessionellen Kirchenbünde von Lutheranern und unierten Kirchen mit der EKD erwartet.
Die EKD-Synode kommt in der bisherigen Zusammensetzung in Dresden letztmals zusammen. Im Mai nächsten Jahres konstituiert sich in Würzburg das Kirchenparlament neu, im November 2015 wird die Führungsspitze komplett neu gewählt.