Kirchenpräsident Schad erwartet Fortschritte für Einheit der EKD

Kirchenpräsident Schad erwartet Fortschritte für Einheit der EKD
Kirchenpräsident Christian Schad sieht gute Chancen für eine engere Zusammenarbeit der evangelischen Konfessionen in Deutschland.

Als Gemeinschaft der lutherischen, reformierten und unierten Mitgliedskirchen sei die EKD selbst Kirche und nicht nur ein Kirchenbund, sagte Schad dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Grundlage für das gemeinsame Verständnis der EKD als Kirche biete die Leuenberger Konkordie als Vereinbarung bekenntnisverschiedener Kirchen, zwischen denen Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft besteht. "Es geht um Einheit unter Anerkennung gestalteter Vielfalt", argumentierte Schad.

Als Vorsitzender der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen gehörte der pfälzische Kirchenpräsident einer Steuerungsgruppe an, die Vorschläge für eine engere Zusammenarbeit der konfessionellen Kirchenbünde und der EKD erarbeitet hat. Bei der Tagung der Kirchenparlamente der Unierten und Lutheraner sowie der EKD-Synode, die ab Donnerstag in Dresden beraten, sollen dazu grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden.

Pluralität als Gewinn sehen

Die EKD soll nach diesen Überlegungen bewusst auf einen Bekenntnisbezug verzichten. Dafür soll 2015 die EKD-Grundordnung geändert werden. Die innerprotestantische Ökumene lebe davon, dass sie unterschiedliche konfessionelle Prägungen nicht nivelliere, sondern bewusst achte, sagte Schad. Pluralität schließe Ergänzung und Korrektur ein, sie sei kein Mangel, sondern Gewinn. "Sie gehört zum Wesen der Kirchengemeinschaft und ist in gewisser Weise Voraussetzung lebendiger Einheit", ergänzte der evangelische Theologe.

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Eine intensivere Zusammenarbeit von EKD und konfessionellen Zusammenschlüssen bedinge auch organisatorische Veränderungen, sagte Schad. Für die Koordination und das Zusammenführen von Leistungsorganen und kirchlichen Ämtern würden in Dresden die Weichen gestellt. Dies betreffe etwa die Aufgabenverteilung in den Arbeitsfeldern Theologie, Liturgie und Ökumene.

Die EKD vereint 20 Landeskirchen. Unter ihrem Dach gibt es die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands mit sieben lutherischen Landeskirchen und die Union Evangelischer Kirchen mit zwölf Landeskirchen. Das sogenannte Verbindungsmodell wurde 2007 wirksam. Die Kirchenparlamente von Lutheranern und Unierten sowie die EKD-Synode tagen seit 2009 örtlich und zeitlich verbunden sowie personell verzahnt. Alle drei Kirchenämter befinden sich in Hannover.