DRK startet Hilfsflug in Ebola-Gebiete

Foto: dpa/Ralf Hirschberger
DRK startet Hilfsflug in Ebola-Gebiete
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat am Dienstag einen ersten Hilfsflug in das von Ebola betroffene Sierra Leone in Afrika gestartet.

An Bord des Fliegers befinde sich Material für ein Behandlungszentrum, teilte das DRK in Berlin mit. Auf dem Flughafen Schönefeld wurden rund 25 Tonnen Hilfsgüter verladen, darunter Behandlungszelte, Chlor zur Desinfektion, Stromgeneratoren und Klimaanlagen. DRK-Präsident Rudolf Seiters nannte den Hilfsflug einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen Ebola.

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Die deutschen Helfer wollen in Kenema in Sierra Leone ein vom Internationalen Roten Kreuz betriebenes Ebola-Behandlungszentrum nach und nach auf bis zu 100 Betten erweitern. Parallel dazu will das DRK in Liberia mit Unterstützung der Bundeswehr Mitte November eine Klinik mit ebenfalls bis zu 100 Betten in Betrieb nehmen. Die ersten Helfer für beide Einsatzorte sind nach Angaben der Organisation bereits vor Ort. Beide Projekte seien zunächst auf zwölf Monate angelegt.

"Für die ersten vier Monate ist der Betrieb der beiden Behandlungszentren gesichert", erklärte Seiters. Die Zahl der Freiwilligen reiche aber noch nicht aus, um die Kliniken über zwölf Monate hinweg zu betreiben. Bislang sind nach Angaben des DRK 804 Bewerbungen von Freiwilligen für einen Einsatz in Afrika eingegangen. Davon seien nach einer ersten Durchsicht der Daten 300 Personen grundsätzlich geeignet, darunter 107 Ärzte. Das Personal soll etwa alle vier bis fünf Wochen ausgetauscht werden.

"Die Verhältnisse vor Ort sind katastrophal", berichtete Seiters. Deshalb sei weitere Hilfe dringend notwendig, appellierte er an eine höhere Spendenbereitschaft der Deutschen. Mit den gespendeten Geldern will das Rote Kreuz seine Helfer vor Ort unterstützen, damit diese in die Dörfer gehen, um Aufklärungsarbeit im Umgang mit Ebola zu betreiben. Bislang sind beim DRK eigenen Angaben zufolge mehr 500.000 Euro an Spenden eingegangen.

Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) erklärte unterdessen, dass die Bundeshauptstadt gut auf den ersten Ebola-Patienten vorbereitet sei. Allerdings gebe es bislang noch keine Anfrage, sagte Czaja am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung. In der Sonderisolierstation des Universitätsklinikum Charité stünden derzeit drei Behandlungsplätze zur Verfügung. Die Zahl der Behandlungsplätze könne auf bis zu 20 erweitert werden. In Deutschland gibt es in sieben Behandlungszentren insgesamt rund 50 Betten für Ebola-Patienten.