In Burkina Faso bleibt die Zukunft von Präsident Blaise Compaoré ungewiss. Armeechef Honoré Traoré sagte am Freitag vor Zehntausenden Demonstranten in der Hauptstadt Ouagadougou Unterstützung bei einem demokratischen Übergang zu. In der Menge brach daraufhin Jubel aus. Am Morgen waren wieder Rücktrittsforderungen laut geworden.
Präsident Compaoré regiert das westafrikanische Land seit einem Putsch 1987. Unter dem Eindruck von Massenprotesten hatte er am Donnerstag Armeechef Traoré zum Regierungschef berufen. Zur Zukunft des Staatsoberhaupts äußerte Traoré sich nicht. Anders als am Donnerstag blieben die Demonstrationen friedlich.
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Präsident Compaoré selbst hatte am Donnerstagabend erklärt, bis zum Ende seiner Amtszeit im Dezember 2015 an der Macht bleiben zu wollen. Pläne für eine neue Amtszeit werde er aber nicht weiter verfolgen. Zugleich hob er den zuvor verhängten Ausnahmezustand auf.
Oppositionspolitiker hielten sich über eigene Ambitionen zunächst bedeckt. Über die Art der Übergangsregierung bis zu Neuwahlen müssten Politik und Gesellschaft gemeinsam nach Compaorés Rücktritt entscheiden, sagte ein führender Oppositioneller laut dem französischen Auslandssender RFI.
In Burkina Faso gibt es seit Wochen Proteste gegen das Vorhaben, die Herrschaft Compaorés zu verlängern. Hintergrund ist auch die wirtschaftliche Schwäche des Landes. Vor allem junge, gut qualifizierte Arbeitssuchende haben wenig Chancen auf einen Job.