Präses Rekowski: Witze über Religion sind erlaubt

Präses Rekowski: Witze über Religion sind erlaubt
Witze über Religion sind erlaubt und durch das Grundgesetz geschützt, sagt der Präses der rheinischen Kirche, Manfred Rekowski. Anlass ist die Anzeige eines Muslim gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr.

Der rheinische Präses Manfred Rekowski hält Witze über Religion für erlaubt. Die Frage, ob Religion Gegenstand von Witzen sein dürfe und ob sie Kabarettisten durch den Kakao ziehen dürften, beantworte er mit ja, schreibt Rekowski am Dienstag in seinem Blog auf der Internetseite der rheinischen Kirche. Der Theologe verweist dabei auf den Schutz der freien Meinungsäußerung. "Unser Grundgesetz schützt dieses fundamentale Recht genauso wie die großartige Freiheit, dass ich meine Religion ausüben kann."

Diese Freiheit, also Witz, Kabarett und Satire, täten oft weh, räumte der Präses ein. "Aber Grundgesetz und Gott sei Dank: Der Spott hindert mich eben nicht daran, meine Religion zu leben, in die Kirche zu gehen und laut und öffentlich zu sagen, woran ich glaube." Sein Glaube halte nicht zuletzt deswegen auch Spötter aus. Und schon in der Bibel werde Jesus als "Fresser und Weinsäufer" verspottet. "Der hat das ausgehalten, dann muss ich mich sicher auch nicht aufregen", schreibt Rekowski.

Der Osnabrücker Muslim Erhat Toka hatte den Kabarettisten Dieter Nuhr in der vergangenen Woche wegen "Beschimpfung von Bekenntnissen und Religionsgesellschaften" angezeigt. Er wirft dem Kabarettisten vor, mit seinen Witzen über die Religion Islamfeindlichkeit zu schüren. Der Kabarettist wehrt sich gegen den Vorwurf der Islamfeindlichkeit.

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Der Präsident des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, distanzierte sich unterdessen von der Anzeige gegen Nuhr. Die Mehrheit der Muslime in Deutschland könne sich mit der Anzeige nicht identifizieren, sagte Mazyek am Dienstag im RBB-Inforadio. "Das ist nicht die Haltung der Muslime in diesem Land."