Ebola-krankes Mädchen in Mali gestorben

Ebola-krankes Mädchen in Mali gestorben
In Mali ist ein zweijähriges Mädchen an Ebola gestorben. Unterdessen verschärft die USA die Quarantänevorschriften.

Die Behörden suchen nun nach weiteren Kontaktpersonen, unter anderem über die Passagierlisten von Bussen, wie der französische Sender RFI am Samstag berichtete. Das Mädchen war aus dem südlichem Nachbarland Guinea gekommen und zu Verwandten in Kayes im Nordwesten Malis gebracht worden. Bei der Erkrankung des Mädchens handelt es sich um den ersten Ebola-Fall in Mali.

Malis Behörden hatten in den vergangenen Monaten versucht, sich auf ein Überspringen der Epidemie vorzubereiten. Die Weltgesundheitsorganisation schickte ein Expertenteam. In Guinea, Sierra Leone und Liberia sind fast 10.000 Ebola-Fälle gezählt worden. Davon verliefen rund 4.800 tödlich. Mali ist das sechste Land in Westafrika, das die Epidemie erreichte. Der Senegal und Nigeria wurden aber inzwischen für Ebola-frei erklärt.

Nach Ebola-Fall schärfere Quarantänevorschriften in den USA

Nach der Ebola-Erkrankung eines US-amerikanischen Arztes haben die Bundesstaaten New York und New Jersey Quarantänevorschriften erlassen. Alle Reisenden aus Sierra Leone, Guinea und Liberia, die mit Ebola-Patienten in Kontakt waren, müssten sich künftig für 21 Tage in Quarantäne begeben, wie die Gouverneure am Freitag (Ortszeit) mitteilten.

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Reisende aus den drei westafrikanischen Ländern müssen sich bei der Ankunft an US-Flughäfen auf Fieber und andere Ebola-Symptome untersuchen lassen. In New York City bemühten sich indes Regierungsvertreter, die Bevölkerung zu beruhigen. Bürgermeister Bill de Blasio fuhr demonstrativ mit der U-Bahn.

Der Arzt Craig Spencer, der in Guinea für "Ärzte ohne Grenzen" im Einsatz war, war am 17. Oktober offenbar fieberfrei über Brüssel nach New York geflogen. Vor seiner Ebola-Diagnose war er mehrmals U-Bahn gefahren. Wie die Tageszeitung "New York Times" berichtete, sind ein Restaurant und eine Kegelbahn, die der Arzt besucht hatte, geschlossen, inspiziert und dann wieder geöffnet worden. Der Zustand des Mediziners soll stabil sein. Drei enge Kontaktpersonen wurden unter Quarantäne gestellt.

Präsident Barack Obama empfing unterdessen die von Ebola genesene Krankenschwester Nina Pham. Sie und eine Kollegin hatten sich Anfang Oktober in Dallas bei der Betreuung des aus Liberia eingereisten Ebola-Patienten Thomas Eric Duncan infiziert. Duncan starb am 8. Oktober. Die andere Krankenschwester wird in einer Klinik in Atlanta behandelt.

Bei einer Anhörung im Kongress kritisierte der republikanische Abgeordnete Darrell Issa die Maßnahmen der Regierung als unzureichend. Die Seuchenbehörde CDC habe die Ansteckungsgefahr heruntergespielt und ungenaue Hinweise zu den Übertragungswegen bei Ebola gegeben, sagte er. Eine Gewerkschaftsvertreterin forderte verbindliche Schutzvorschriften für das Klinikpersonal. Zurzeit hätten die Krankenhausbetreiber zu viel Spielraum und sparten an der Sicherheit, sagte eine Sprecherin.