Gemeinde findet Silberschatz im Kirchenkeller

Gemeinde findet Silberschatz im Kirchenkeller
Mehr als 70 Jahre lang stand der Karton offenbar unbeachtet im Keller - bis die Archivarin darüberstolperte und den Schatz hob.

Eine Kirchengemeinde im schleswig-holsteinischen Neumünster hat einen Silberschatz gefunden: In einem Keller unweit der Kirche entdeckte die Archivarin der evangelischen Anschargemeinde einen Karton mit den silbernen Gegenständen. Sie haben die Bombenangriffe vor 70 Jahren überstanden, sind aber teilweise schwer beschädigt. Die Stücke hätten vor allem einen hohen ideellen Wert und seien ein "Zeugnis von Zerstörung", sagte Pastorin Angelika Doege-Baden-Rühlmann am Mittwoch.

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Die unscheinbare Schachtel aus gelbem Pappkarton war lange Zeit niemandem aufgefallen. Erst als die Archivarin des Kirchenkreises sich zum 100-jährigen Jubiläum der Anscharkirche auf die Suche nach Quellenmaterial machte, entdeckte sie die Pappschachtel. Gefunden wurden darin unter anderem ein angegilbter Abendmahlslöffel und ein mattsilberner Henkel, der wahrscheinlich zu einer Kanne oder einem Kelch gehört hat.

Der Ursprung des Silberschatzes liegt im Kriegsjahr 1944. Die wertvollen Gegenstände sind nach Recherchen von Pastor Stefan Bemmé in einem doppelwandigen Tresor in der Anscharkirche aufbewahrt worden. Doch beim Bombenangriff auf Neumünster am 25. Oktober 1944 hielt offenbar der Tresor dem Brand in der Kirche nicht stand. Ein Kelch aus Silber und Zink ist in sich zusammengeschmolzen. Eine silberne Schale ist verbeult und das Muster des Deckchens, das darauf gelegen hatte, hat sich in das Edelmetall eingebrannt. Einen großen materiellen Wert hat der Silberschatz allerdings nicht, wie der Kunstsachverständige der Nordkirche inzwischen bestätigt hat.