EKD-Synodenpräses: Asylpolitik kann so nicht weitergehen

EKD-Synodenpräses: Asylpolitik kann so nicht weitergehen
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, fordert ein grundsätzliches Umdenken in der Flüchtlingspolitik.

Die Zustände bei der Aufnahme und Unterbringung Asylsuchender in Deutschland zeigten, "dass das Asylsystem der 90er Jahre, das auf Abwehr von Flüchtlingen an den Außengrenzen der Europäischen Union ausgerichtet war, weniger denn je dazu taugt, die Probleme zu lösen", schreibt Schwaetzer in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Kirche" (Ausgabe 26. Oktober).

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"So kann es nicht weitergehen", schreibt Schwaetzer und fordert: "Eine solidarische Aufnahme der Flüchtlinge in der Europäischen Union ist das Gebot der Zeit." Außerdem fordert sie eine Fortsetzung der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer und eine Unterstützung der Mittelmeeranrainerstaaten, damit diese Aufnahmeverfahren schnell und professionell umsetzen können.

Am Donnerstag trifft sich Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder, um über mögliche Entlastungen durch den Bund bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu beraten. Viele Kommunen fühlen sich angesichts vieler neu ankommender Flüchtlinge überfordert. Nach Schätzung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wird die Zahl der Asylanträge in Deutschland bis Jahresende auf über 200.000 steigen. 2013 registrierte das Amt rund 110.000 neue Asylantragsteller.