"Die deutschen Arbeitgeber mischen sich nicht in die Familienplanung von Arbeitnehmern ein", sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Ein Kinderwunsch sei eine persönliche Entscheidung, auf die der Arbeitgeber keinen Einfluss nehme. Es bleibe aber das Ziel der Betriebe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch familienfreundliche Angebote zu erleichtern.
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Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, sagte der Zeitung: "Geht's noch? Familienpolitik sieht für uns anders aus." Man brauche keine Unternehmen, die ihren Mitarbeiterinnen die Entscheidung für oder gegen Kinder "schwer machen und vorgaukeln, sie könne auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden". Nötig seien Arbeitgeber, die mit flexiblen Arbeitszeitmodellen den Mut erhöhten, eine Familie zu gründen.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Mitglied der Unterkommission Bioethik der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und im Deutschen Ethikrat, kritisierte, ohne sich zu den US-amerikanischen Unternehmen direkt äußern zu wollen: Eine Gesellschaft mit humanem Antlitz müsse Frauen "einen Zeitpunkt zur Geburt eines Kindes ermöglichen, an dem die Natur das auch vorgesehen hat. Alle anderen Risiken und medizinischen Belastungen werden auf dem Rücken junger Frauen ausgetragen und dienen nur dem Ziel der arbeitsmarkttechnischen und ökonomischen Maximierung der Gewinne."
Apple erstattet nach eigenen Angaben ab 2015 den Beschäftigten in den USA 20.000 Dollar (15.800 Euro) für das Einfrieren und Lagern der Eizellen, wie die "Süddeutsche" berichtete. Das Online-Netzwerk Facebook hat danach bereits begonnen, die Kosten dafür zu übernehmen. Beide Unternehmen wiesen daraufhin, dass das sogenannte Social Freezing nur ein Teil der Sozialleistungen sei. So gebe es bei Facebook etwa auch vier Monate bezahlten Urlaub nach der Geburt.