Städtetagspräsident erwartet Zehntausende weitere Flüchtlinge

Städtetagspräsident erwartet Zehntausende weitere Flüchtlinge
Die Kommunen rechnen mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland.

"Ich gehe davon aus, dass im Jahr 2014 nicht 200.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sondern dass es eher 220.000 oder 230.000 sein werden", sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Ulrich Maly (SPD), der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

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Er sieht die Städte und Gemeinden in der Pflicht, sich um diese Menschen zu kümmern: Wenn die Innenminister in Bund und Ländern zu dem Schluss kämen, dass die Bundesrepublik "angesichts des Flüchtlingsdrucks aus Syrien und dem Irak" mehr Verantwortung übernehmen und deshalb weitere Flüchtlinge aufnehmen müsse, "dann können die Kommunen nicht Nein sagen", betonte der Nürnberger Oberbürgermeister.

Allerdings bräuchten die Kommunen auch mehr Hilfe. Maly forderte von den Bundesländern "einheitliche Mindestqualitätsstandards". Neben "hell, trocken, warm und satt" müsse geklärt werden, wie die Krankenbehandlung, der Schulbesuch, die soziale Betreuung sowie der Umgang mit traumatisierten Menschen und mit unbegleiteten Flüchtlingen laufen sollten.

Viele Kommunen sind mit der Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge überfordert. In mehreren nordrhein-westfälischen Flüchtlingsheimen wurden zudem Menschen durch Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste misshandelt. Mit dem Thema befasst sich an diesem Mittwoch der Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags in einer Sondersitzung.