Der Mann mit ugandischer Staatsbürgerschaft war in der Nacht aus Sierra Leone kommend mit einem Spezialflugzeug ohne weitere Passagiere in Frankfurt gelandet, wie der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) in Wiesbaden sagte. Der Patient sei als Mitarbeiter einer italienischen Nichtregierungsorganisation beim Kampf gegen Ebola in dem westafrikanischen Staat eingesetzt gewesen und habe sich dabei selbst mit dem hochgefährlichen Erreger infiziert.
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Nähere Angaben zu Beruf, Alter und Gesundheitszustand des Mannes wurden zunächst nicht gemacht. Nach den Worten Grüttners hatte sich die italienische Organisation, für die der Helfer tätig war, hilfesuchend an die Weltgesundheitsorganisation gewandt. Die wiederum habe das Auswärtige Amt in Berlin kontaktiert und das dann die Koordinierungsstelle für die Behandlung hochinfektiöser Patienten. Nach einer Überprüfung der Möglichkeiten sei schließlich das Kompetenzzentrum an der Frankfurter Universitätsklinik zur Behandlung des Ebola-Patienten ausgewählt worden.
Dessen Leiter Rene Gottschalk sagte, der Mann sei in einem Spezialzelt innerhalb des Flugzeugs von einem Arzt und einer Pflegerin versorgt worden. Innerhalb von nur einer halben Stunde sei er nach der Landung in das bereitgestellte Transportfahrzeug mit einer Ausrüstung für die Isolierung derartiger Patienten gebracht und dann in die Klinik gefahren worden.
Die Frankfurter Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) sagte, die zuständigen Stellen von Stadt und Land sähen die Behandlung des Helfers als humanitäre Verpflichtung an. Die Kosten dafür übernimmt die italienische NGO, für die der Ugander tätig war. Grüttner verwies darauf, dass in Frankfurt schon die Versorgung von Ebola-Verdachtsfällen reibungslos geklappt habe. Auch in Hamburg, wo bereits ein Ebola-Patient behandelt wurde, habe sich gezeigt, dass eine solche Versorgung problemlos ablaufen könne. Für den jetzt in die Frankfurter Uni-Klinik eingelieferten Helfer aus Afrika stehen insgesamt zehn Ärzte und Pflegekräfte zur Verfügung, je ein Mediziner und eine Pflegekraft sind rund um die Uhr in Spezialanzügen bei dem Patienten.
Oberarzt: Ebola-Patient in "sehr ernstem Zustand"
Der an Ebola erkrankte Arzt ist in einem sehr ernsten, aber stabilen Zustand. Das sagte der Oberarzt der Infektiologie am Universitätsklinikum in Frankfurt, Timo Wolf, am Freitag.
Seine Therapie bestehe "aus der Gabe von Flüssigkeit, der Unterstützung seines Kreislaufs, gegebenenfalls auch der Atmung und der Nierenfunktion".