Kirchen erinnert an Martin Luther Kings Berlin-Besuch

Kirchen erinnert an Martin Luther Kings Berlin-Besuch
Mit einem Festgottesdienst hat die evangelische Kirche in Berlin am Sonntag den Friedensnobelpreisträger und US-Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968) gewürdigt.

Vor 50 Jahren hatte der Baptistenpfarrer die damals geteilte Stadt besucht. King habe in der Stadt "die Sehnsucht nach Freiheit" geweckt, sagte der Berliner Bischof Dröge in seiner Predigt in der Marienkirche. An der Feier nahmen auch Bundespräsident Joachim Gauck und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) teil.

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Der Einsatz für Frieden und Freiheit sei auch heute dringend nötig, unterstrich Dröge. Er kritisierte, dass aktuell "despotische Regime mit religiöser Begründung ohne Rücksicht auf die elementarsten Menschenrechte nach Vorherrschaft streben." Deshalb sei etwa ein militärisches Eingreifen im Nordirak notwendig geworden, um Völkermord zu verhindern, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

Doch auch wenn Militäreinsätze als letztes Mittel derzeit unvermeidbar seien, dürfe man sich nicht an diese gewöhnen, mahnte Dröge. "Wir brauchen Konzepte der Schutzverantwortung, die von der Völkergemeinschaft gemeinsam getragen werden, um in Zukunft hilflose Menschen wirksam vor Massenverbrechen schützen zu können." Nötig seien dafür auch Vorbilder wie Martin Luther King, "die realistisch sehen, was heute ist, die aber dennoch daran festhalten, dass etwas anders sein soll und sein kann".

Martin Luther King hatte vom 12. bis 14. September 1964 auf Einladung des damaligen Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt (SPD) West-Berlin besucht. Dabei hatte er am Abend des 13. September für das DDR-Regime völlig überraschend den Grenzübergang Checkpoint Charlie überquert. In der Marienkirche und in der Sophienkirche in Ost-Berlin predigte er vor zusammen 3.000 Menschen. Wenig später erhielt er in Oslo den Friedennobelpreis.