Evangelische Kirche dringt auf mehr UN-Engagement im Nordirak

Evangelische Kirche dringt auf mehr UN-Engagement im Nordirak
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dringt angesichts des Konflikts im Nordirak auf ein stärkeres Engagement der internationalen Staatengemeinschaft.

"Die Bundesregierung sollte ihren Einfluss geltend machen, um die Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung mit einem Mandat der Vereinten Nationen auszustatten", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider am Freitag in Hannover. Das gelte insbesondere für die Schaffung eines gesicherten Raumes in der Region für Hunderttausende Flüchtlinge.

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Nach einem Besuch in Nordirak verwies der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf die Dramatik der Situation. In den kommenden Wochen werde sich die humanitäre Katastrophe weiter zuspitzen. Die Flüchtlinge bräuchten Hilfe. "Die Staatengemeinschaft muss sich der Aufgabe stellen, wie ein im internationalen Konsens mandatierter militärischer und ziviler Aktionsplan zum Schutz der Zivilbevölkerung auszugestalten ist", sagte Bedford-Strohm, der auch dem Rat der EKD angehört.

Die EKD fordert eine politische Verständigung über ein Aufnahmekontingent "für besonders verwundbare Flüchtlinge" in Deutschland. "Christen sind massiv von Terror und Verfolgung bedroht. Das schmerzt uns angesichts der langen christlichen Tradition in dieser Region umso mehr", sagte Ratsvorsitzender Schneider.

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Unter der Gewalt der Terrorgruppe "Islamischer Staat" litten unterschiedslos Muslime, Jesiden und Christen. "Wir fühlen uns mit den leidenden Menschen zutiefst verbunden und setzen uns dafür ein, ihre Not zu lindern", ergänzte Schneider. Nach Angaben der EKD baut die Diakonie Katastrophenhilfe mit lokalen Partnerorganisationen ein Versorgungsnetz für 8.400 syrische und 10.000 irakische Flüchtlingsfamilien auf. Dabei handele es sich unter anderem um Vertriebene aus den schwer umkämpften Gebieten bei Erbil und Mosul.