Im ganzen Land seien die Impfstoffe zur Neige gegangen und auch bei anderen Medikamenten herrsche akuter Mangel, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit. Ohne Impfstoffe und Arzneimittel drohe ein massiver Ausbruch von Krankheiten wie der Kinderlähmung.
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Die rund 260.000 Binnenflüchtlinge lebten teilweise unter erbärmlichen Bedingungen und hätten keinen Zugang zu einer ordentlichen Gesundheitsversorgung. Auch von den rund 300.000 Flüchtlingen, die nach Russland gekommen seien, könnten viele keine Ärzte oder Krankenhäuser aufsuchen.
Zudem lebten etliche Geflohene kurz vor Beginn der kalten Jahreszeit in unbeheizten Behausungen. Weiter gab die WHO an, dass bis zu 70 Prozent des Gesundheitspersonals vor den Kämpfen zwischen der Armee und prorussischen Separatisten in den östlichen Regionen um Donezk und Lugansk geflohen sei. Mindestens 32 Krankenhäuser in den Krisenregionen seien außer Betrieb, weitere 17 Hospitäler hätten bei den Gefechten Beschädigungen erlitten.
Insgesamt seien rund vier Millionen Menschen von dem Konflikt betroffen. Fast 3.000 Männer, Frauen und Kinder seien seit Ausbruch der Kämpfe im April getötet worden und mehr als 7.000 hätten Verletzungen erlitten. Diese Zahlen stammten von der WHO selbst und vom UN-Hochkommissariat für Menschenrechte.