Umfrage: Deutsche für mehr Engagement in Krisengebieten

Foto: dpa/Jan Woitas
Mehr Engagement ja, Waffenlieferungen in den Nordirak nein.
Umfrage: Deutsche für mehr Engagement in Krisengebieten
Deutschland sollte sich nach Ansicht der meisten Bundesbürger stärker bei internationalen Krisen engagieren.

Wie aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend hervorgeht, hält eine knappe Mehrheit von 56 Prozent der Deutschen das für "grundsätzlich richtig". 40 Prozent sprachen sich bei der bundesweiten Befragung unter rund 1.000 Wahlberechtigten dagegen aus. Angesichts der Vielzahl internationaler Konflikte und Krisen empfinden aktuell 58 Prozent der Befragten die weltpolitische Lage als sehr bedrohlich oder bedrohlich.

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Allerdings finden die von der Bundesregierung geplanten Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak nach wie vor wenig Unterstützung. 58 Prozent der Befragten sind gegen solche Waffenlieferungen. Für die Bereitstellung von Waffen, die eine bessere Verteidigung der Kurden gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) ermöglichen sollen, sind demnach vier von zehn Bundesbürgern (38 Prozent).

Auch wird die von der Nato diskutierte Stationierung von mehr Soldaten in osteuropäischen Mitgliedsländern mehrheitlich (60 Prozent) abgelehnt. 35 Prozent der Befragten sieht es als geeignetes Mittel, um sich vor möglichen Bedrohungen aus Russland zu schützen.

Für eine große Mehrheit von 89 Prozent spielt die Nato eine wichtige Rolle, um den Frieden in Europa zu sichern. 56 Prozent stimmen der Aussage zu, dass das militärische Bündnis von 28 europäischen und nordamerikanischen Staaten größere Verantwortung übernehmen soll. Nur 31 Prozent sind der Meinung, dass die Ukraine in das Bündnis aufgenommen werden soll. 61 Prozent lehnen die Aufnahme der Ukraine in die Nato ab. Das Umfrageinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag des ARD-Morgenmagazins am Montag und Dienstag dieser Woche 1.003 Bundesbürger.