Südsudan: Kaum medizinische Hilfe für Kriegsopfer

Foto: dpa/Jm Lopez
Flüchtlinge in einem Krankenhaus in Juba im Südsudan.
Südsudan: Kaum medizinische Hilfe für Kriegsopfer
Die Opfer des blutigen Krieges im Südsudan können kaum mit medizinischer Hilfe rechnen.

Ärzte und Pfleger würden angegriffen und getötet, Gesundheitsstationen beschädigt und geplündert, erklärte das Internationale Komitee des Roten Kreuzes am Donnerstag in Genf. Das verbliebene Personal stehe unter enormen Druck, die Grundversorgung könne nicht gewährleistet werden, sagte die Koordinatorin des IKRK-Gesundheitsprogramms im Südsudan, Kerry Page. "Der Sicherheitsmangel hat viele Ärzte und Pfleger zur Flucht gezwungen."

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Die Behandlung der Patienten müsse in sehr einfachen Räumen stattfinden. Zudem ist es laut Page schwierig, medizinisches Material dahin zu bringen, wo es gebraucht wird. Viele Einheimische suchten zudem in sichereren Gegenden Zuflucht, so dass kleine Dörfer plötzlich überfüllt seien. Das ohnehin schwache Gesundheitssystem stehe durch die große Zahl an Flüchtlingen vor kaum lösbaren Problemen.

Der blutige Konflikt im Südsudan zwischen der Regierung von Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Vize Riek Machar begann Mitte Dezember. Seitdem sind Tausende Menschen getötet worden, etwa 1,5 Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht. Zudem bedroht eine Hungersnot 3,7 Millionen Menschen. Mitarbeiter des IKRK haben seit Beginn des Konflikts unter anderem mehr als 2.600 Verwundete operiert und medizinisches Material verteilt. Damit ist der chirurgische Einsatz im Südsudan einer der größten, den das Internationale Rote Kreuz weltweit leitet.