Sehr viele seien nicht kindgerecht. "Es bedarf etwas mehr als Schaukel, Wippe und Sandkasten, um freies und kreatives Spielen zu ermöglichen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Hilfswerkes, Holger Hofmann (48), dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mancherorts verbessere sich die Situation erst durch Initiativen engagierter Eltern. Das Kinderhilfswerk unterstützt ihr Engagement, will aber die Kommunen nicht aus der Verantwortung nehmen, betont Hofmann.
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Die Gestaltung der insgesamt 120.000 Spielplätze in Deutschland orientiert sich nach Hofmanns Beobachtung überwiegend an Gerätenormen und Haftungsfragen. "Kinder brauchen jedoch Orte, die sie selbst gestalten, wo sie miteinander in Kontakt kommen und Rollenspiele entwickeln können", erklärt der Sozialarbeiter. Wichtig sei insbesondere, die Kinder nach ihren Wünschen zu fragen und sie an der Gestaltung der Spielplätze zu beteiligen. Das fördere sowohl die Qualität des Spielplatzes als auch die spätere Akzeptanz durch die Kinder. "Denn der schönste Spielplatz nützt nichts, wenn kein Kind auf ihm spielt", sagt Hofmann.
Der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerkes lässt den Sparzwang vieler Kommunen nicht als Argument gegen den Bau kindgerechter Spielplätze gelten. Ein die kindliche Fantasie anregender Spielplatz müsse nicht teurer sein als einer der "vielen gleichförmig gestalteten Spielplätze".
Weil sich die Eltern bei der Sanierung und Aufwertung der Spielflächen nicht mehr voll auf die Kommunen verlassen könnten, unterstütze das Deutsche Kinderhilfswerk private Initiativen bei der Schaffung von kreativem Spielraum. Oft helfen auch private Sponsoren mit Geld oder Sachmitteln. "Das kann der örtliche Baumarkt sein. Manchmal findet sich auch ein Handwerker, der seinen Arbeitseinsatz günstig oder sogar kostenlos anbietet", sagt Hofmann.