Banken sehen sich nicht für Welle an Kirchenaustritten verantwortlich

Foto: epd/Jens Schulze
Banken sehen sich nicht für Welle an Kirchenaustritten verantwortlich
Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft haben Vorwürfe aus Kirchenkreisen zurückgewiesen, für die Welle an Kirchenaustritten verantwortlich zu sein.
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"Den Vorwurf, wir würden unseren Kunden einen Kirchenaustritt empfehlen, weisen wir nachdrücklich zurück", sagte der Sprecher des Verbandes der Deutschen Kreditwirtschaft der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe).

Banken und Sparkassen setzten lediglich Vorgaben des Gesetzgebers technisch um, damit sie die Kirchensteuer auf Kapitalerträge zum 1. Januar 2015 einbehalten könnten.
"Das neue Verfahren wurde maßgeblich auf Initiative der Kirchen eingeführt. Die Kreditinstitute sind bei der Anwendung des Verfahrens lediglich durchleitende Instanzen für die Kirchensteuerbeträge von Kunden zugunsten der Kirchen", sagte der Sprecher.

Die Zahl der Kirchenaustritte war in jüngster Zeit erheblich gestiegen. Grund ist offenbar eine Änderung im Steuerrecht: Ab 2015 wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisch von den Banken an den Fiskus weitergeleitet. Die Steuerhöhe bleibt gleich. Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge war bisher bei der Steuererklärung fällig.

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Nach übereinstimmenden Informationen aus den evangelischen Landeskirchen gilt die bevorstehende Änderung im Steuerrecht als Hauptgrund für die Austrittswelle. Der Finanzchef der rheinischen Landeskirche, Bernd Baucks, hatte deutschen Banken vorgeworfen, Kunden in einzelnen Fällen zum Kirchenaustritt geraten zu haben.