Landesbischof Bedford-Strohm: Islamisten-Gewalt militärisch stoppen

Landesbischof Bedford-Strohm: Islamisten-Gewalt militärisch stoppen
Die bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat seine Unterstützung für das militärische Eingreifen der USA im Nordirak bekräftigt. Der Berliner Bischof Markus Dröge fordert angesichts der dramatischen Situation verfolgter Menschen im Irak, mehr Flüchtlinge aus der Region in Deutschland aufzunehmen.
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Es gebe jetzt die Chance, die brutalen Exekutionen und sexuellen Gewalttaten der Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) endlich zu stoppen, schrieb der Bischof am Samstag auf seiner facebook-Seite. Ethisch wäre es nicht zu rechtfertigen, die unmittelbar bedrohten Jesiden-Flüchtlinge ohne effektiven Schutz zu lassen.

Bedford-Strohm kritisierte die "viel zu laxe Rüstungsexportpraxis" Deutschlands und das Fehlen von Präventionsmaßnahmen gegen die Gewalt im Nordirak. "Wir trauen militärischer Gewalt in der Regel viel zu viel zu." Doch habe auch der Weltkirchenrat 2011 in seinem "Aufruf zum gerechten Frieden" festgestellt: "Es gibt Extremsituationen, in denen der rechtmäßige Einsatz von Waffengewalt als letzter Ausweg und kleineres Übel notwendig werden kann, um gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen, die unmittelbaren tödlichen Gefahren ausgesetzt sind."

Vor der brutalen Gewalt der IS-Milizen sind über eine halbe Million Menschen im Nordirak auf der Flucht. Die radikal-sunnitische Terrorgruppe verfolgt vor allem Christen, Schiiten und Jesiden, aber auch moderate Sunniten. Die USA haben am Freitag mit Luftangriffen auf Stellungen der IS begonnen und zeitgleich Hilfsgüter für Flüchtlinge abgeworfen.

Berliner Bischof: Mehr Flüchtlinge aus Irak und Syrien aufnehmen

Angesichts der dramatischen Situation verfolgter Menschen im Irak fordert der Berliner Bischof Markus Dröge, mehr Flüchtlinge aus der Region in Deutschland aufzunehmen. "Die Situation im Irak ist grauenvoll. Wenn wir nur 20.000 Flüchtlinge aus dem syrischen Raum aufnehmen, dann ist das einfach zu wenig", sagte Dröge am Samstag im RBB-Inforadio. Zugleich verteidigte er die militärischen Angriffe der USA auf den Irak. Es sei vielleicht die einzige Möglichkeit, den verfolgten Christen und Jesiden im Irak zu helfen.

"Aber das wird auch wieder Langzeitfolgen haben", warnte der evangelische Bischof. "Es passiert ohne völkerrechtliche Absicherung und das wird auf Dauer dem Weltfrieden schaden."

Dröge verwies darauf, dass der Islam gerade das durchmache, was das Christentum im Dreißigjährigen Krieg erlebt habe, als sich unterschiedliche Gruppierungen blutig bekämpften. Der Bischof appellierte an die gemäßigten Kräfte im Islam, sich ganz deutlich von der Gewalt zu distanzieren und sich für den Weltfrieden einzusetzen.